Der Zeitzeichensender DCF77 sendet seit über 25 Jahren auf Längstwelle 77,5kHz Zeitzeichen aus. Die serielle Ausstrahlung enthält Zeit- und Datumsinformationen. Der Empfang ist in ganz Europa möglich und stellt die "offizielle Zeit" für Deutschland dar. Durch hohe Träger- genauigkeit kann man das Signal zur Frequenzreferenz heranziehen.
Empfangsmöglichkeiten des Senders DCF77 (Mainflingen bei Frankfurt)
Aufbereitung des DCF77-Signals in Braunschweig
1975 war nur der Eigenbau von Empfangs- und Decodier- geräten für DCF77 möglich. Der Eigenbauempfänger verwendete ein IC aus einer Ultraschall-Fernbedienungs- system und benötigte als Selektionselement einen Quarz.
Für die Decodierung gab es Baubeschreibungen für Schaltungen mit einer Vielzahl von TTL-Bausteinen und Röhren- oder Siebensegment-Anzeigen
Die Zeitschrift "ELEKTOR" stellte eine DCF77-Uhr mit Schaltuhr-Funktionen und dem Mikroprozessor 6502 vor. Eine Platine erleichterte den Aufbau. Mit Mikroprozessoren war eine Überprüfung auf richtige Zeit bei Übertragungs- störungen leicht möglich.
Kollegen entwickelten einen kleinen Transistorempfänger und eine Decodierung mit dem Mikroprozessor 8087. Die gesamte Schaltung fand auf einer kleinen Platine statt.
Später wurden auch von der Industrie DCF77-Uhren angeboten, die immer kleiner und kostengünstiger wurden. Hier das Conrad-Produkt C-100
Eigenbau Uhr mit Conrad-Bausteinen
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Kosteten DCF77-Uhren am Anfang noch über 500 Euro, so sind diese heute für unter 30 Euro zu erwerben. Abgebildet ist eine CASIO-Funkuhr, die vor mehreren Jahren kostengünstig angeboten wurde.